Silver Linings
Silver Linings war bei den diesjährigen Academy Awards für acht Goldjungen nominiert. Bekommen hat ihn dann aber nur Jennifer Lawrence als beste Hauptdarstellerin. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich erst jetzt dazu gekommen bin, mir selbst ein Bild von dieser hochgelobten Komödie zu machen.
Pat Peoples (Bradley Cooper) darf nach einem längeren Aufenthalt in der Nervenheilanstalt unter strengen Auflagen wieder nach Hause zurückkehren. Er soll zunächst bei seinen Eltern wohnen, bis er wieder alleine zurechtkommt. Zu den Auflagen gehört allerdings, dass er keinen Kontakt zu seiner Exfrau herstellt, die gegen ihne eine einstweilige Verfügung erwirkt hat. Da er seine Ehe retten will, fällt es ihm allerdings schwer sich daran zu halten. In seinem Elternhaus wird er von seiner Mutter (Jacky Weaver) liebevoll umsorgt, während er mit seinem neurotischen Vater (Robert de Niro) immer wieder aneinander gerät. Bei einem Abendessen mit Freunden lernt Pat schließlich Tiffany (Jennifer Lawrence) kennen, die ebenfalls mit psychischen Problemen zu kämpfen hat. Sie verspricht Pat, seiner Exfrau einen Brief zu geben, wenn dieser dafür mit ihr an einem Tanzturnier teilnimmt…
Keine Sorge, Silver Linings ist keine platte Liebeskomödie mit Tanzeinlagen, wie man zunächst vermuten könnte. Vielmehr handelt es sich um eine amüsante, lebensbejahende Tragigkomödie, die sich mit Leichtigkeit und Witz einem ernsten Thema annimt, das in Hollywood sonst gerne vermieden wird: Menschen mit psychischen Problemen, die in der „normalen Welt“ nicht mehr klar kommen. Dabei stellt sich die Frage. Was ist eigentlich normal? Sind die Menschen in Pats Umfeld nicht genauso verrückt wie er selbst? Allen voran sein footballbesessener Vater, der regelmäßig sein gesamtes Hab und Gut verzockt? Silver Linings spielt mit den Richtlinien, die von unserer Gesellschaft scheinbar willkürlich festgelegt wurden. Und das ist es auch, was diesen Film von anderen Romantikkomödien unterscheidet. Die Originaltiät des Plots besteht in der Labilität der beiden Hauptdarsteller. Vor allem die Szene, in der sich Pat und Tiffany darüber streiten, wer von beiden denn nun verrückter sei, ist herrlich komisch. Wie Jennifer Lawrence, waren auch Robert de Niro, Bradley Cooper und Jacky Weaver für einen Oscar nominiert. Es hat mich gefreut Robert de Niro mal wieder in einer tollen Rolle zu sehen, in der er zeigt, was er kann. Überrascht hat mich Bradley Cooper, den ich bisher noch nicht als Charakterdarsteller auf dem Radar hatte. Seine Darstellung des sympathischen Mitdreißigers mit bipolarer Störung war durchweg auf hohem Niveau. Er und Jennifer Lawrence harmonieren perfekt miteinander, obwohl ich Bedenken hatte, dass Lawrence für die Rolle etwas zu jung sein könnte. Dies war jedoch nicht der Fall, im Gegenteil, ich finde, Jennifer Lawrence hat den Oscar nicht zu unrecht bekommen (wenn auch vielleicht etwas früh). Sie kann mit ihren Schauspielkollegen locker mithalten und spielt die Rolle der liebenswerten Nymphomanin mit Leib uns Seele. Ich bin mir sicher, dass sie auch abseits der Panem-Saga noch zahlreiche Erfolge feiern wird.
Fazit: Die speziellen, liebeswerten Charaktere machen Silver Linings zu einem der besten Filme des Jahres! sk
Regie: David O. Russell
Cast: Bradley Cooper, Jennifer Lawrence, Robert de Niro
Laufzeit: 122 Minuten
Genre: Drama, Komödie
Lief an am: 03.01.2013
Leider habe ich bis jetzt nur das Buch gelesen (sehr zu empfehlen!), aber ich hoffe ich komme bald dazu den Film zu schauen!
Bei mir ist es umgekehrt. Aber das Buch ist bestimmt toll, nehm ich mir mal vor!