Media Monday #142 – St. Patrick’s Day Special

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Guten Morgen und einen schönen Start in die Woche! Das Wetter scheint ja leider schlapp zu machen, dafür geht es hier auf unserem Blog hochmotiviert weiter. Das Thema des heutigen Media Mondays ist der St. Patrick’s Day – ganz in diesem Sinne geht es deshalb um die grüne Insel:

1. Der irische Schauspieler Michael Fassbender ist mir der liebste, weil er momentan zu den besten seines Fachs gehört und außerdem auch sehr sympathisch wirkt. Liam Neeson mag ich aber auch sehr gerne, weil er so eine tolle Ausstrahlung hat und aus jedem Film das Beste rausholt.

2. Die irische Schauspielerin Saoirse Ronan ist mir der liebste, weil sie, ehrlich gesagt, die einzige irische Schauspielerin ist, die ich kenne 😉 Ich finde sie irgendwie etwas unheimlich, aber in „Abbitte“ war sie für ihre damals 13 Jahre richtig gut. 

3. Der Nationalfeiertag der Iren: Welcher Film oder welche Serienepisode, der/die in irgendeiner Form den St. Patrick’s Day behandelt, ist euch der/die liebste und warum? Da fällt mir sofort die St. Patrick´s Day Folge bei „How I met your mother“ ein, die war doch ziemlich lustig.

4. Das Glück der Iren: Welche/r ProtagonistIn aus Film oder Fernsehen hat so viel mehr Glück als Verstand, dass es kaum noch glaubwürdig wirkt? Das wären dann mal alle Actionstars, die es gerade noch so aus einem explodierenden Gebäude / abstürzenden Flugzeug / brennenden Auto schaffen.

5. Die Trinkfestigkeit der Iren: Alkohol ist ein essentieller Bestandteil des Films/Buches Drecksau“, der/das mir ziemlich gut gefallen hat, weil James McAvoy den Film gerockt hat.

6. Die Literatur der Iren: Die/Der irische SchriftstellerIn Oscar Wilde ist wohl neben Bram Stoker der bekannteste irische Autor. „Das Bildnis des Dorian Gray“ steht bei mir auch im Bücherregal.

7. Zuletzt gesehen oder gelesen, was irgendetwas mit der grünen Insel zu tun hatte, habe ichP.S. Ich liebe Dich“ und das ist  trotz des traurigen Themas auch ein schöner Irlandfilm, weil man auch einiges von der tollen Landschaft und der Mentalität der Iren zu sehen bekommt. 

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Zauberhaft entzaubernd

Saving Mr. Banks

saving-mr-banks-16Man nehme die volle Ladung Tom Hanks und Emma Thompson, eine Messerspitze Mary Poppins und einen Hauch Disney et voilà: fertig ist ein deliziöses Kinoerlebnis. So oder so ähnlich liest sich die gelungene Zutatenliste zu John Lee Hancocks neuem Film Saving Mr. Banks. Und auch wenn derart viele exzellente Ingredienzien zunächst ein wenig skeptisch machen und irgendwo einen Haken vermuten lassen – es gibt keinen. Bei diesen zwei Schaupiel-Ikonen kann ohnehin nicht viel schiefgehen. Da braucht es auch kaum noch zusätzlichen Feenstaub.

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Die Schriftstellerin Pamela „P. L.“ Travers (Emma Thompson) lebt zurückgezogen in einem netten kleinen Reihenhaus im wunderschönen London der frühen 60er Jahre. Kaum jemand weiß, dass die unnahbare und unterkühlt wirkende Frau mittleren Alters die Schöpferin der ganz und gar nicht reservierten Mary Poppins ist. Einer jedoch weiß um ihr Geheimnis und das schon ziemlich lange: Comic- und Zeichentrick-„Imperator“ Walt Disney (Tom Hanks). Schon seit 20 Jahren ist er nun bereits an den Filmrechten des Buches interessiert und hat schon alles unternommen, um P. L. Travers zum Verkauf der Rechte zu bewegen – jedoch vergebens. Die Autorin lässt nicht mit sich reden und hegt große Vorurteile gegen Disney, ist er doch in ihren Augen ein gieriger, amerikanischer Protz, der mit hochgradigem, verabscheuenswertem Kitsch sein Geld verdient. Niemals würde sie Mary Poppins einem Geldhai wie ihm ausliefern, schließlich ist die Figur doch wie Familie für sie. In Anbetracht ihrer bedenkenswerten finanziellen Lage, entschließt sie sich letztlich doch dazu, sich das Angebot Disneys einmal genauer anzuschauen und so fliegt sie wider Willens und trotz aller Bedenken nach L. A. Die Verhandlungen gestalten sich, wenig überraschend, mehr als schwierig – Travers findet in jeder Suppe ein Haar und veranlasst Veränderungen am laufenden Band. Disney und seine Künstlerriege müssen einiges einstecken und mehr als einmal tief durchatmen. Die Situation ist eingefahren, die wundersame Frau scheint immer apathischer zu werden und mit den Gedanken nicht ganz bei der Sache zu sein. Tatsächlich wird Pamela durch die intensive Arbeit mehr und mehr mit ihrem Kindheitstrauma konfrontiert und erinnert sich an ihre persönliche Mary Poppins und  ihren eigenen Mr. Banks, die im wahrsten Sinne des Wortes zur Familie gehörten…

Saving Mr. Banks ist eine Künstlerbiografie der etwas anderen Art, die sich erst im Verlauf des Films als eine solche entpuppt. Im Vordergrund steht zunächst die Filmrechtsproblematik. Der Cineast und/oder Disney-Fan weiß natürlich schon vorher, dass es dem guten, alten Walt irgendwie gelingen wird, P. L. Travers von sich zu überzeugen. Wie dies geschieht, ist hier schließlich der Schlüssel, der die Spannung aufrecht erhält und die Handlungsebenen miteinander verknüpft. P. L. Travers erlebt durch die Reise nach L. A. in erster Linie eine Reise zu sich selbst. Dem Zuschauer wird dabei die Rolle des Insiders zugestanden, der an dieser Stelle hinter die Kulissen blicken und die Entstehungsgeschichte eines bzw. zweier Meisterwerke nachvollziehen darf. Trotz teilweise ernüchternder Fakten und Tatsachen, die sich dem Zuschauer offenbaren, gelingt es Hancock dennoch, den Zauber um Mary Poppins zu bewahren – nicht zuletzt auch wegen der hervorragenden Figurenbesetzung. Wer könnte besser in der Rolle der strengen, überkorrekten Frau mit weichem Kern brillieren als Emma Thompson, die sich (wenn nicht schon vorher) als zauberhafte Nanny McPhee in die Herzen des Kinopublikums spielte (Eine zauberhaften Nanny, 2005; Eine zauberhafte Nanny – Knall auf Fall in ein neues Abenteuer, 2010). Ebenfalls nicht zu verachten ist der sagenumwobene Walt Disney alias Tom Hanks. Zwar erfahren wir nur wenig über ihn und sein Leben, aber dennoch: ebenso stellt man ihn sich wohl vor – den Meister des Zeichentricks. Auch Colin Farrell kann in der Rolle des Vaters von Pamela Travers überzeugen und rundet das Storyboard ab. Entstanden ist am Ende ein zauberhaft entzaubernder Film über eine Buch- sowie Filmlegende, der Disney zu einer noch größeren Popularität verhalf und die wohl auch noch in Zukunft Millionen Kinder und Erwachsene begeistern wird.   fg

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AU/ GB/ US 2013

Produktion: Walt Disney Company

Regie: John Lee Hancock

Schauspieler: u.a. Emma Thompson, Tom Hanks, Colin Farrell, Paul Giametti

Lief an am: 6.3.1014

Genre: Biografie, Tragikomödie

Laufzeit: 125 Min.