Obacht vor den Naschtieren!
Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2
Hin und wieder kommt es vor, da finde ich mich in einem Kinosaal mit fast ausschließlich Kindern als Publikum wider. Nun war es mal wieder soweit: das Kind in mir wollte raus und rein in Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2 (Originaltitel: Cloudy with a Chance of Meatballs 2). In der Fortführung des ersten Teils, der bereits 2009 in die Kinos kam, wird Flint Lockwood endlich als Genie gefeiert und das auch noch von seinem Erfinderidol Chester V. Dieser bietet ihm einen Job in seiner weltbekannten Live Corp Company an, in einer Firma, in der nur die klügsten Erfinder aufgenommen werden! Flints größter Traum wird Wirklichkeit. Doch das Naturgesetzt verlangt ja, dass nie alle guten Dinge beisammen sind und so erfährt Flint, dass seine Erfindung, der Flitzemdeför (eine Maschine, die Wasser in Essen verwandeln kann), immer noch aktiv ist und auf seiner Heimatinsel eine Art Lebensmittelevolution hervorgerufen hat. Die Insel wird nun von den sogenannten Naschtieren beherrscht! Chester V heuert Flint dazu an, erneut die Welt zu retten und etwas gegen die Nahrungsinvasion zu unternehmen. Flint und seine Freunde brechen im Zeichen des Weltfriedens auf, ahnen dabei aber nicht, was der böse Erfinder in Wahrheit im Schilde führt.
Kino-Mehrteiler haben es ja so an sich, dass man als Zuschauer mit einer gewissen Erwartungshaltung in den zweiten, dritten oder x-ten Film geht. Meine wurde diesmal nicht enttäuscht. Sony Pictures Animation hat sich auch bei Teil 2 richtig ins Zeug gelegt und kann durchaus mit den Animationsgrößen wie Pixar, Dreamworks oder Universal mithalten. Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2 ist ein liebevoll gestalteter, bunter Bilderrausch mit tollen und witzigen Figuren. Und was es da alles zu sehen gibt! Angelnde Gewürzgurken (namens- und herkunftsbedingt natürlich meine Lieblingstiere im Film^^), Zwiebelsaurier, Tacodile, Schrimpansen, Bananastrauße, Wassermelofanten, FlamAngos Nilpferdtoffeln und nicht zuletzt den gefährlichen Frittantula. Schon allein die Wortspiele sind zu schön. Auch die anhängliche kleine Erdbeere mit den großen Kulleraugen ist ganz bezaubernd. Die Handlung wird durch Slapstick und Situationskomik getragen. Das funktioniert einfach immer, heute wie damals. Thema ist diesmal nicht die Fastfood-Industrie, sondern der verantwortungsvolle Umgang mit Umwelt und Natur. Und natürlich die Botschaft, dass wahre Freunde ein kostbares Gut sind.
Man hat die Wahl zwischen 2D und 3D. Obwohl kein großer Fan von 3D, habe ich mich diesmal für den Zusatz „Brille“ entschieden, denn wo sonst machen Filme in der dritten Dimension einen Sinn, wenn nicht im Animationsgenre. Die deutsche Synchronisation ist soweit ok, besonders hervor sticht Chester V’s rechte Hand, die Äffin Barb, mit ihrem herrlich lalligen Berliner Dialekt (gesprochen von Cindy aus Marzahn). Ein klein bisschen gestört hat mich die Schnelligkeit bzw. Hektik des Films, aber das mag vielleicht auch daran liegen, dass ich nicht mehr zehn bin und mittlerweile ein etwas gediegeneres Tempo an den Tag lege. Kinder können einfach schneller denken 😉 Aber nicht nur für die Jüngsten ist der Film ein großer Spaß, auch Erwachsene können in Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2 durchaus auf ihre Kosten kommen. fg
Produktion: Sony Pictures Animation
Regie: Cody Cameron, Kris Pearn
Deutsche Synchro: Robin Kahnmeyer, Palina Rojinski, Axel Lutter, Cindy aus Marzahn
Lief an am: 24.10.2013
Laufzeit: 95 Min.
Genre: Animationsfilm, Komödie