Schon wieder Februar

Zeit für Einen Post…und ein paar Bekenntnisse

Foto © Pixabay
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Hallo Community, hallo liebe Leser, hallo an alle, die sich reingeklickt haben. HALLO. Schon wieder ein neues Jahr, schon wieder Februar und endlich mal wieder ein Lebenszeichen von mir. Das letzte ist ja schon wieder 4… 5 Monate her. Man ey. Stolz bin ich darauf nicht, im Gegenteil. Ich hatte ja Mitte letzten Jahres schon mal anklingen lassen, warum meine Beiträge so rar sind. Seit gut einem Jahr arbeite ich jetzt als Journalisten und Redakteurin für eine ortsansässige Kulturzeitung. Meine Aufgaben sind vielfältig. Ich fahre zu Pressekonferenzen, recherchiere Themen, bereite sie auf, suche Bilder und ordre Rezensionsmaterial, führe und transkribiere Interviews, organisiere neue Schreiber, verteile Themen, redigiere Texte, betreue die Social-Media-Kanäle, nicht zuletzt schreibe ich Artikel. Irgendwie ging mein Plan also auf, beruflich etwas zu machen, was ausfüllt, bei dem ich mitgehe. Immer noch erstaunlich… Und es stimmt, man ist besser in dem, was man tut, wenn man’s nicht total scheiße findet.

Ich könnte also glücklich sein und bin es auch. Klingt trotzdem nach einem Aber. Es gibt auch eins. Ich habe immer das Gefühl, noch besser sein zu müssen… ewiges Kreuz und Antrieb zugleich. Und sicher das Problem eines jeden Anfängers. Umgekehrt betrachtet, wäre es ziemlich traurig, wenn ich schon jetzt keinen Ehrgeiz mehr hätte. Besser wäre ich gerne vor allem darin, Berufliches von Privatem zu trennen. Nach Hause zu gehen und zu sagen: „So Feierabend, Gedanken aus, Leben an“. Gut, auch darin werde ich peu à peu besser, aber grundsätzlich geht mir das alles zu langsam. Schon das Studium zog sich irgendwie ewig, obwohl ich das, laut elterlicher Mutmaßungen, basierend auf Erfahrungen, wahrscheinlich irgendwann mal anders sehen werden. Aber zurück zum Thema: Berufliches von Privatem zu trennen bzw. im Privaten einen  Ausgleich zu finden, ist als Journalist schwierig, jedenfalls wenn das Private die gleichen Themen tangiert wie der Job und man noch am Anfang steht. Gejammer auf hohem Niveau, ich weiß. Ich habe lange überlegt, ob ich hier überhaupt darüber schreiben soll, mache es jetzt aber doch, weil das der Grund ist, warum hier nur noch so selten was online geht. Was den Blog angeht, bin ich seit geraumer Zeit inspirationslos. Ich merke, dass sich meine Themen irgendwie geändert haben, weil ich nach der Arbeit einen Ausgleich brauche. Zum Filme schauen habe ich kaum noch einen Nerv und wenn, dann eher phasenweise oder auf Berieselungsebene. Bücher lese ich mehr denn je, aber eben für die Arbeit.

Irgendwie muss ich umdenken, nur gelingt es mir noch nicht so ganz. Vielleicht, weil ich vergangenes Jahr soviel Input hatte, dass es für mehr als ein Jahr gereicht hätte und es doch alles viel schneller geht, als man manchmal das Gefühl hat. Wie war das bei euch? Wie lief euer erstes Jahr im Beruf? Wie ließen sich Beruf und  Freizeit/Blog miteinander vereinbaren? Könnt ihr euch daran noch erinnern? Über euer Feedback würde ich mich freuen. Vielleicht gibt es ja sogar ein paar Gleichgesinnte, die mir von ihren Erfahrungen berichten können. Wie geht ihr damit um und worin findet ihr neue Inspiration? Ich möchte gerne neue Themen finden und neuen Wind reinbringen… bleibt nur die Frage nach dem Wie. Gibt es etwas, was ihr gerne häufiger lesen würdet? Ich hoffe, der Austausch mit euch bringt mich vielleicht ein Stück weiter.

Und sonst? Das Jahr hätte nicht schlechter, aber auch nicht besser starten können. Das Schlechte zuerst. Fängt mit T an und endet mit RUMP. Das Trumpeltiert ist keine drei Wochen im Amt und hat schon die allerletzten lila Wölkchen vom Horizont gefegt. Idiot.

Aber doch, da…. bei Würselen hängt noch eins, es hat sich mühevoll wieder nach oben gekämpft, schickt einen Blitz und… der schlägt ein wie ein Schulz! Schulz, we can. Jedenfalls: I hope so. Der Retter der Unterdrückten kam wie Phönix aus der Asche (oder fast) und ich möchte gern an ihn glauben. Komme, was da wolle. Auch wenn er inhaltlich noch mehr liefern muss. Was denkt ihr über den neuen Robin Hood? Hat er eine Chance gegen Ewig-Angie? Und kann er was ausrichten gegen den Rechtsruck in Deutschland und Europa? Allein das Hoffen tut aktuell jedenfalls ganz gut.

Wie gelingt mir jetzt der elegante Themenwechsel vom Weltgeschehen zum Seriengeschehen, von Trump zu den Gilmore Girls? Ich glaube, gar nicht. Muss ich extra abhandeln, in einem neuen Post. Bis dahin freue ich mich auf euer Feedback!

 

Bedrohtes Heiligtum

Ist der Ostseeurlaub in Gefahr?

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Für mehr Rot am Strand, Foto © Franziska Gurk

Als ich mich eben durch meine Facebook-Timeline gescrollt habe, stachen mir folgende zwei Artikel der taz ins Auge: Ferien in rechten Idyllen? von Nina Apin und Pascal Beucker sowie ein Kommentar von Eberhard Seidel, Leiter von „Schule mit Courage“ Kein Urlaub mehr auf Usedom.

Ich gebe zu, meine Gedanken kreisen, nach dem Lesen der Artikel stelle ich mein Reiseverhalten in Frage. Warum nicht schon vorher? Oder lasse ich mich zu schnell verunsichern? Natürlich wird nach den alarmierenden Ergebnissen der Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern wieder diskutiert. Ist ja auch richtig, das kann man nicht unbeachtet so hinnehmen. Trotzdem: Ich wusste lange vor den Wahlen, das gerade Wolgast eine rechte Hochburg ist. Und dennoch finde ich es am Hafen, unweit der blauen Peenebrücke, wo ich fast jedes Jahr mein rituelles Lachsfischbrötchen mampfe, ganz schön. Eigentlich schlimm, könnte man jetzt sagen, die ignoriert das einfach. Tatsächlich habe ich mir im Usedom- oder generell Ostseeurlaub noch nie bewusst die Gesinnung der Menschen, die dort leben, vor Augen geführt. Aus der Ferne und im Alltagstrott geht das leichter…obwohl, einmal habe ich doch drüber nachgedacht. Das war in der Kleinstadt Usedom auf der gleichnamigen Insel. Da hingen vor Jahren NPD-Plakate, als ich die Straße zur Kirche runterspazierte. Und wenn ich länger darüber nachdenke, weiß ich noch, dass mir ein Gedanke durch den Kopf schoss: „Sieht man dem idyllischen Städtchen gar nicht an. Will gar nicht wissen, hinter welchen dieser hübschen Türen sich hier Abgründe auftun.“

Trotzdem – eine ganze Region für 38,8 Prozent Fehlorientierte zu bestrafen, finde ich, ebenso wie die Autorin des Pro-Artikels, falsch. Was ist mit den anderen Menschen, die ja immerhin noch mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen und die versuchen, etwas zu reißen? Usedom, Darß und Co. kampflos den Rechten überlassen? Kommt nicht in die Tüte. Das kann und will ich nicht. Und mal ehrlich, offen mit der AfD zu sympathisieren, ist längst nicht mehr nur ein Provinzproblem. Zur Erinnerung: hier in Bayern gibt es neben der AfD und NPD auch noch die CSU.

Meinen durchaus heiligen Urlaub werde ich also nicht stornieren. Mal ganz abgesehen davon, dass ich mein Geld nicht wiedersehen würde, liebe ich die Ostsee und das Achterwasser. Und wie oft habe ich mir schon ausgemalt, wie schön es wäre, irgendwo dort oben zu leben. In einem alten Reetdachhaus im Schilf. Das ist keine Liebe auf Zeit, sondern eine für immer. Komme, was wolle.

Was denkt ihr darüber? Niemals wieder an die Ostsee? Oder jetzt erst recht? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!