Mein Leben in 15 Songs

Heute bewege ich mich mal etwas außerhalb unserer eigentlichen Themengebiete. Ich dachte mir, so ein kleiner Abstecher in andere Gefilde der Kultur kann ja auch mal nicht schaden, außerdem handelt es sich hierbei um ein Stöckchen, mit dem wir gleich zweimal beworfen wurden. Ein lieber Gruß geht dabei an Xanders Blog und  Katrin von l’âge d’or. Bei diesem Stöckchen übernehme ich diesmal allein das Ruder, also viel Spaß bei der Reise durch meine persönliche Welt der Musik! (Zum Anhören einfach auf die Titel klicken.fg

1. Phil Collins – In The Air Tonight (1981)

Die Reihenfolge der Songs ist relativ willkürlich gewählt und folgt höchstens einer ungefähren persönlichen Chronologie. Unabhängig davon steht dieser Song jedoch auch so auf Platz 1, weil er mich an meine Kindheit erinnert und an einen Menschen, von dem ich leider viel zu wenig hatte – dem ich aber einen Großteil meiner Identität verdanke. Ein schöner Song, bei dem ich immer ein Tränchen verdrücken muss.

2. Joe Cocker – N’oubliez Jamais (1997)

Auch so ein Song, den ich immer wieder hören kann, den ich nie altmodisch finden werde und der auf der Liste nicht vergessen (!) werden darf. Eine Hymne. Einfach genial, wie so vieles von Joe und den anderen Altrockern. Ebenfalls nicht vergessen und erwähnt werden müssen an dieser Stelle Chris Rea, Tina Turner, Eric Clapton und Bob Dylan. Alles ganz, ganz große Musiker, die mir meine Eltern schon früh näher gebracht haben.

3. The Beatles – Here Comes The Sun (1969)

Nein, ich habe sie nicht vergessen in meiner Liste der Altrocker, sie bekommen einen eigenen Platz mit Here Comes The Sun. Das ganze Album Abbey Road ist ein einziger Ohrenschmaus, doch kein anderer Song ist so wunderbar leicht und locker – der perfekte Gute-Laune-Sommer-Sonne-Sonnenschein-Song.

4. Britney Spears – Hit Me Baby One More Time (1999)

Break. Weg vom Altrock, hin zum poppigsten Pop überhaupt. Mit diesem Lied (und gleichnamigen Album, das ich mir damals als erstes und letztes Album bei einem Ausflug auf den Polenmarkt gekauft habe^^) begann ein langes Fanleben, bis… tja, bis Britney Spears entartete. Heute höre ich gar nichts mehr von dem damaligen Pop-Starlet, das die zweite Madonna hätte werden können. Aber sie gehört dazu und ihre alten Songs höre ich immer mal wieder gern.

5. Gigi D’Agostino – La Passion (2000)

Gigi D’Agostino und Duft Punkt – um die Jahrtausendwende begann auch musikalisch eine neue Zeit, eine Zeit, in der es en vogue wurde, coolen Elektropop zu hören. Oh der Gigi, was hat er mir für Herzschmerz bereitet… Auch dieser gehört zu den Songs, mit dem ich immer ein bestimmtes Gefühl verbinde und der mich in eine andere Zeit zurückversetzt. La Passion lief daaaamals immer auf der Schlittschuhbahn zur „Eisdisco“, bei der ich jedes Mal die Hoffnung hegte, meine erste große (unerfüllte) Liebe würde auch mal vorbeischauen und sich endlich auch in mich verlieben… schmacht schmacht. Tja, hat nicht sollen sein. Manchmal frage ich mich, was wohl aus ihm (und Gigi D’Agostino) geworden ist.

6. Red Hot Chili Peppers – Can’t Stop (2003)

Was für ein Song. Can’t Stop steht für den Beginn eines neuen Lebensabschnittes zusammen mit meinem Herzallerliebsten. Paare kennen das. Die meisten haben ja einen obligatorischen gemeinsamen Song. Unserer ist dieser. Mein Gott, sind wir alt geworden. Dennoch: Red Hot Chili Peppers rulez!

7. 50 Cent – In Da Club (2003)

Was soll ich sagen, für die einen ist 50 Cent peinlich, für die anderen Kult. Für mich definitiv Zweiteres. Meine Liebe zu R’n’B, Hip-Hop und Soul habe ich zwar nicht erst mit 50 Cent entdeckt, aber der Gute hat meine Disco-Phase eingeleitet. Zwar gehe ich heute nur noch selten feiern, wenn aber doch mal irgendwo wieder dieser Song erklingt, bin ich die erste, die auf der Tanzfläche abhottet und boodyshaked 😀 Ähnlich geht es mir übrigens mit Christina Aguileras Dirty, aber für die ist hier kein Platz mehr.

8. Destiny’s Child – Bills Bills Bills (1999)

Wo wir gerade bei R’n’B und Hip-Hop sind: Gehen wir mal wieder etwas zurück in der Zeit, denn diese vier Damen haben meinen Musikgeschmack (neben TLC und Alicia Keys – auf Letztere komme ich später noch zu sprechen) wohl maßgeblich geprägt. Eines meiner ersten Alben (habe ich mir bis dato doch ausschließlich Maxi-CD’S gekauft – kennt ihr die auch noch?) war „The Writings On The Wall“. Die CD-Hülle ist zwar mittlerweile ziemlich lediert, aber der Inhalt burned immer noch extrem, allen voran Bills Bills, Bills.

9. Die Ärzte – ½ Love Song (stellvertretend für das gesamte musikalische Werk dieser tollen Band) (1998)

Wie sich nun mittlerweile erahnen lässt, bin ich bei weitem keine Rockerbraut, aber bei Die Ärzte werde ich regelmäßig zu einer – egal, welcher Song gespielt wird. Nicht ohne Grund sagen sie von sich selbst, sie seien „die beste Band der Welt“. Zurecht, denn das sind sie definitiv. Erscheint ein neues Album, kann man mich mit ziemlicher Sicherheit auf einem der nächsten Konzerte finden. Für mich stellt sich nicht die Frage, ob das noch Punkrock ist – aber hallo!

10. Dirk Zöllner – Käfer auf’m Blatt (1987)

Kennt ihr nicht? Na, dann wird’s aber Zeit. Käfer auf’m Blatt ist ein wunderbarer Song, der mit so wenig Worten so viel Wahres sagt und nachdenklich macht. Was ist  in dieser Welt eigentlich noch etwas wert? „‘N Käfer auf’m Blatt – was ist das schon? Das Blatt haut man ab, den Käfer latscht man platt. […] ‚Ne Hand in einer Hand, was ist das schon?“

11. Achim Reichel – Aloha Heja He (1991) / Keimzeit – Kling Klang (1993)

Ja, ich weiß. Das sind zwei Lieder. Aber ich konnte mich nicht entscheiden, weil beide etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, für Sommer und Abenteuerlust stehen und einfach so unverschämt rotzig sind, das man sie mögen muss. Als brandenburger Seele gefällt mir Kling Klang naturgemäß außerordentlich gut, ist Keimzeit doch in den gleichen Gefilden beheimatet. Kling Klang ist bei uns mehr als nur Kult. Bei Aloha Heja He denke ich an die Ostsee oder meinen schönen See zu Hause und träume mich aufs Wasser in ein schaukelndes Boot. Hach ja…

12. Seeed – Dickes B (2001)

Seed is ma geil, jibt et jar keen andres Wort für, wat dit besser beschreibt. Die wissen halt, wat jut is, wa! 😉 Mit Seed verbinde ich Heimatgefühle, besten Deutsch-Dancehall (Raggae, Hip-Hop) und Rhythm ohne Ende. Geht ins Ohr, bleibt im Kopf, fährt in die Füße.

13. Ray Charles – Georgia On My Mind (1960)

Als einer der wichtigsten Begründer des Soul muss Ray Charles einfach mit auf diese Liste, gar keine Frage. Auf ihn aufmerksam wurde ich (um wenigsten einmal die Kurve zu Filmen zu kriegen) durch Taylor Hackfords Künstlerbiographie Ray – ein toller Film mit Jamie Foxx in seiner besten Rolle, für die er nicht umsonst mit einem Goldjungen ausgezeichnet wurde. Obwohl Ray nach den Vorstellungen des Künstlers selbst entstand, konnte dieser ihn leider nicht mehr miterleben, weil er kurz vor Abschluss der Dreharbeiten 2004 verstarb.

14. Macklemore & Ryan Lewis – Same Love (2012)

Macklemore habe ich erst letztes Jahr für mich entdeckt und ist seitdem meine neue musikalische Liebe. Ich habe The Heist rauf und runter und rauf und runter und rauf und runter… gehört und es hängt mir immer noch nicht zu den Ohren raus. Ein unglaublich guter Rapper, der mich vor allem mit seinem Song Same Love berühren und mitreißen konnte und kann. Ein selten gewordenes Phänomen.

15. Alicia Keys – Fallin‘ (erste Singleauskopplung aus dem Debütalbum „Songs In A Minor“, 2001)

Bis ganz zum Schluss habe ich mir diesen Song aufgehoben, weil Alicia Keys die einzige Musikerin ist, von der ich jedes Album besitze und das nicht ohne Grund. Keiner sonst (außer Ray Charles als ihr männliches Pendant) kann so hingebungsvoll soulen und dabei engelsgleich Klavier spielen. Keiner sonst strahlt eine solche Magie und Liebe zur Musik aus. Und dafür muss man sie noch nicht mal sehen. Sie ist DIE Soulsängerin schlechthin und ich bin ein Fan der ersten Stunde.

Last but not least, möchte ich das Stöckchen natürlich noch an jemanden weiterreichen. Ich würde mich sehr freuen, wenn miss booleana, Lila Kolumne und Anna-Lisa von Kreativum mitmachen würden. Natürlich dürfen auch alle anderen, die sich inspiriert fühlen, auf die Tasten hauen.

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0 Antworten auf „Mein Leben in 15 Songs“

      1. Das „Wa“ am Ende des Satzes vermisse ich. Die sagen hier alle immer nur „nu“. -_-
        Man munkelt es soll auf dem Polenmarkt noch heute DVDs geben bei denen der Film die ganze Zeit über nicht lippensynchron ist … mh … 🙂

    1. Die Fan-Badetücher, die man dort kriegt, sind aber ganz gut. Da habe ich mir damals eins von Rose und Jack auf der Titanic gekauft und die sind eigentlich immer noch ganz gut drauf zu erkennen 😉

  1. Bei fast allen Liedern muß ich sagen, sie gehören auch zu meinen liebsten, besonders alles von den Zöllnern ist so schön. Aber man darf nicht Peter Maffay vergessen (die neue Platte ist auch so cool wie alle davor), seine Stimme ist einfach so einzigartig . Und Jule Neigel, z.B “ Wie im Paradies“ geht unter die Haut.

  2. Ach, das ist eine wirklich schöne Liste. Schon allein, weil sie mich an ganz viele tolle Songs, die ich schon ewig nicht mehr gehört hab: Fallin‘, Dickes B, In Da Club… Und ich hab auch ewig überlegt, ob und wie ich die Red Hot Chili Peppers in meiner Liste unterbringen kann. Die haben einfach ein paar außerordentlich geniale Songs. Danke fürs Mitmachen! 🙂

    1. Dankeschön, hab ich sehr gerne gemacht! Ich finde, das ist wirklich ein cooles Stöckchen, weil man über so etwas sonst ja nie so direkt nachdenkt. Da lernt man noch was über sich und natürlich auch über die anderen 🙂

  3. Hey, danke fürs Stöckchen, ich habe es gefangen. Momentan sieht es zeitlich bei mir eher etwas schwer aus; in spätestens 2 Wochen dürfte der Post aber online gehen. Bis dann versuche ich, mich bei dir mal durchzuhören. 🙂
    Hab jedenfalls schon mal ein paar schöne Titel gesehen (Georgia on my Mind, Fallin‘) – die kommen aus der selben Richtung, aus der ich auch oft beeinflusst wurde. =D

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