In Hollywood werden Frauen für gewöhnlich gnadenlos ausrangiert, sobald sie die 30 überschreiten. Rosamund Pike beweist das Gegenteil. Mit Mitte 30 befindet sie sich auf dem vorläufigen Höhepunkt ihrer Karriere. Zurzeit ist sie in „Gone Girl – das perfekte Opfer“ als Ehefrau von Ben Affleck zu sehen und gilt schon jetzt als Oscarfavoritin. Dass der große Durchbruch solange auf sich warten ließ, liegt vermutlich daran, dass schöne Frauen im Filmgeschäft gerne mal nur als hübsche Requisiten eingesetzt werden. Dafür ist Rosamund Pike aber mit Sicherheit viel zu schade. Von der breiten Öffentlichkeit wurde Pike zum ersten Mal als Bond-Girl Miranda Frost in „James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag“ (2002) wahrgenommen. Ein beachtliches Kinodebüt, wenn man bedenkt, dass Rosamund nach ihrem Literaturstudium erst wenige Rollen im britischen Fernsehen ergattert hatte. Doch wenn man ihren Lebenslauf betrachtet, wird schnell klar, dass ihr das Talent bereits in die Wiege gelegt wurde. Geboren ist Rosamund Pike 1979 in London als einziges Kind zweier erfolgreicher Opernsänger. Die Familie hatte mehrere Wohnsitze in ganz Europa, wodurch Rosamund mehrsprachig aufwuchs. So spricht sie neben Englisch auch fließend Französisch und Deutsch. An ihrem Internat in Bristol sammelte sie erste Schauspielerfahrung und wurde schließlich mit 16 am National Youth Theatre aufgenommen – demnach nur eine Frage der Zeit, bis sie auch von den großen Filmemachern entdeckt wird. Von den Kritikern wurde der Bond-Film nicht nur positiv aufgenommen, doch für Pike bedeutete er die Eintrittskarte ins internationale Filmgeschäft. Nach ihrer Rolle als ältere Schwester von Elisabeth Bennet in „Stolz und Vorurteil“ 2005 folgten dann doch eher kleinere Rollen in mehr oder weniger erfolgreichen Filmen. Darunter „Surrogates – mein zweites Ich“ (2009) mit Actionmime Bruce Willis oder der zweite Teil vom Rowan Atkinson-Klamauk „Johnny Englisch“ (2011). Doch nun, mit 35 scheint sie es noch einmal wissen zu wollen, ergattert sich die Hauptrolle in David Finchers Bestsellerverfilmung „Gone Girl“ und zeigt, dass sie das Zeug hat, zu den ganz Großen zu gehören. Die Rolle verlangt ihr so einiges ab. Am ersten Drehtag steht sie mit hohem Fieber vor der Kamera, ganz Profi, ohne sich etwas anmerken zu lassen. Außerdem muss sie innerhalb weniger Wochen mehrmals 6 Kilo zu und wieder abnehmen. Strapazen, die sich in Hollywood schon des Öfteren bezahlt gemacht haben, wenn man an die Oscarsieger der letzten Jahre denkt. Nicht nur beruflich befindet sich Mrs. Pike auf Erfolgskurs, auch privat könnte es kaum besser laufen. Mit ihrem Lebensgefährten Robie Uniacke erwartet sie gerade ihr zweites Kind. sk
Habe auch gerade Gone Girl gesehen und war sehr begeistert von ihrer Performance!