La dolce Vita am Gardasee

Die ersten Wintertage stehen vor der Tür und ich denke wehmütig an meinen sonnigen Urlaub im August zurück. Um mir diese schöne Zeit nochmal in Erinnerung zu rufen, lasse ich für euch meine Urlaubstage am Gardasee Revue passieren…

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In Padenghe, im Südwesten vom Gardasee, hatten wir ein hübsches kleines Hotel als Urlaubsresidenz und Ausgangspunkt für unsere Entdeckungstouren ausgesucht. Auf dem Weg nach Padenghe hatten wir uns entschieden, die letzten Kilometer direkt am See entlang zu fahren. Auf diese Weise kamen wir zwar später an, bekamen dafür aber schon einmal den Nordwesten zu Gesicht. Padenghe ist ein kleines Örtchen, das man nicht unbedingt besucht haben muss, das sich aber durch authentisch italienischen Charme auszeichnet. Unser erstes Ausflugsziel war Sirmione, ein zauberhaftes Städtchen, das auf einer Halbinsel liegt. Der Zugang zur Stadt erfolgt über eine Zugbrücke und ein Tor in der Stadtmauer. Hinter der Burg drängt sich Sirmione in einem Gewirr aus Gassen und Straßen auf kleinstem Raum zusammen. Hier lässt es sich wunderbar flanieren, Espresso trinken und Eis essen. Außerdem befindet sich hier die längste Eistheke, die ich jemals gesehen habe! Auch außerhalb des Städtchens gibt es auf der Halbinsel noch Vieles zu entdecken. Idyllische Olivenhaine, die Thermenanlage des Catulls oder auch die Kirche San Pietro in Mavino, die mit wunderschönen mittelalterlichen Fresken ausgestattet ist – Ein geradezu mystischer Ort.

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Nicht weit vom Gardasee entfernt, befindet sich die Stadt der Liebe, die Heimat von Romeo und Julia – Verona. Für diese romantische Stadt haben wir uns einen ganzen Tag Zeit genommen. Begonnen haben wir unseren Rundgang am Duomo, dessen Besuch vor allem für Kunstliebhaber zu empfehlen ist, sogar ein Tizian befindet sich in den ehrwürdigen Gemäuern. Danach machten wir uns auf die Suche nach der Casa di Romeo, jedoch vergeblich, denn in dem Gewirr aus Gassen verliert man leicht die Orientierung. Stattdessen gelangten wir auf die Piazza dei Signori, einem Platz, der laut Reiseführer vor allem dazu errichtet worden war, Macht zu demonstrieren. Ohne Zweifel wirkt der Platz mit seiner strengen Architektur sehr formell und herrschaftlich. Um auf die Piazza Erbe zu kommen, geht man durch einen Torbogen hindurch, an dem ein Walknochen befestigt ist. Der Sage nach wird dieser herabfallen, sobald zum ersten Mal ein anständiger Mensch hindurch geht. Leider ist er auch bei uns nicht von der Stelle gerückt… oder zum Glück, denn so ein Walknochen ist ziemlich groß! Die Piazza Erbe stellt einen Kontrast zum Piazza dei Signori dar, ist sie doch wesentlich chaotischer und von einem architektonischen Stilmix geprägt. Auf diesem Platz wurden früher nur Kräuter verkauft, heute wird dort eine Vielfalt von Waren angeboten. Von der Piazza Erbe ging es weiter Richtung Süden zur Piazza Bra. Dort befindet sich die Arena, das alte römische Amphiteather von Verona. Zwar ist es nicht mehr vollständig erhalten, dennoch zählt es zu den schönsten noch existierenden römischen Arenen. Zum Abschluss unseres Veronaaufenthaltes wollten wir noch den berühmten Balkon der Julia sehen. Natürlich ist es zweifelhaft, ob Shakespeares Julia wirklich in der Via Capello gelebt hat, dennoch ist es ein schöner Gedanke. Der romantische Zauber, der den Hof der Casa di Julia umgibt, wird allerdings von den Besuchermassen ein wenig getrübt.

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Den Rest des Urlaubs verbrachten wir mit Baden, Bummeln und gemütlichem Essen. Auf der Heimreise nahmen wir wieder die Uferstraße, dieses Mal jedoch auf der Ostseite, so dass wir den See einmal umrundet hatten. Bevor es nun entgültig in die Heimat zurückgehen sollte, machten wir noch einmal einen Abstecher nach Malcesine, ebenfalls ein Beispiel für die wunderschönen Orte, die zahlreich am Gardasee zu finden sind.   sk

Fotos © Stephanie Knauer

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