Oscar Update – Die haben’s gemacht

<> on October 19, 2009 in Santa Clarita, California.
Quelle: indiewire.com

Ich habe es tatsächlich geschafft und mir die letzte Nacht um die Ohren geschlagen, um den 86. Academy Awards beizuwohnen. Dass sie wider Erwarten wie im Flug verging, lag – neben so tollen Laudatoren wie Whoopi Goldberg und Bill Murray – höchstwahrscheinlich an Amerikas witzigster Talkmasterin Ellen DeGeneres, die den Zuschauer durch spannende und gleichermaßen unterhaltsame vier Stunden geleitete. Auch dieses Jahr wurde wieder viel geboten. Immer wieder wurde die Sitzfleisch in Anspruch nehmende Veranstaltung durch entertainmentreiche Einschübe aufgelockert. So verteilte Ellen DeGeneres an das hungrige Publikum im Saal vermeintlich kostenlose Pizza und schoss Selfies mit den Stars in der ersten Reihe, um später damit auf Facebook protzen zu können. Live Acts wie Pharrell Williams mit „Happy“ (Ich – Einfach unverbesserlich 2), U2 mit „ Ordinary Love“ (Mandela – Long Walk To Freedom), Karen O mit „Let It Go“ (Die Eiskönigin) oder Pink mit einer Adaption von „Somewhere Over The Rainbow“ (anlässlich des 75. Jubiläums von Wizard of Oz) brachten zusätzlichen Schwung ins berühmte Dolby Theatre in Hollywood, L.A.

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Quelle: people.com

Jetzt aber mal zum spannendsten Teil des Abends: Wer hat’s gemacht? Abräumer des Abends war Gravity, der sage und schreibe sieben (!) von zehn Oscars einheimste. In Kürze folgt dazu auch eine Filmbesprechung, die längst überfällig ist. Die großen Verlierer hingegen waren American Hustle und The Wolf of Wallstreet, die beide absolut leer ausgingen. Keine große Überraschung war der Oscar für die beste Hauptdarstellerin, der an Cate Blanchett für ihre Performance in Blue Jasmine ging. Außerordentlich gefreut habe ich mich für Jared Leto und Matthew McConaughey, die den Goldjungen in den Kategorien „Bester Nebendarsteller“ und „Bester Hauptdarsteller“ mit nach Hause nehmen durften. Ziemlich bitter zwar für Leonardo DiCaprio, bei dem es zum wiederholten Male nur für eine Nominierung reichte, aber that’s life. Ebenfalls gefreut habe ich mich über die zwei verdienten Oscars für The Great Gatsby, der wundersamerweise noch nicht in Vergessenheit geraten ist. Kostüme und Szenenbild waren hier einfach unschlagbar. Die Trophäe für den besten fremdsprachigen Film ging zum 11. Mal an Italien (The Great Beauty). 12 Years a Slave wurde hoch gehandelt, erhielt jedoch insgesamt nur drei Oscars, dafür jedoch in drei der wichtigsten Kategorien: „Bester Film“, „Bestes adaptiertes Drehbuch“ und „Beste Nebendarstellerin“. By the way, von letzterer – der süßen Kenianerin Lupita Nyong’o, die an diesem Abend die ergreifendste Rede gehalten hat – werden wir in Zukunft wohl noch viel hören.   fg

Die Oscarvergabe in chronologischer Reihenfolge:

  1. Bester Nebendarsteller: Jared Leto – Dallas Buyers Club
  2. Bestes Kostümdesign: The Great Gatsby – Catherine Martin
  3. Bestes Makeup: Dallas Buyers Club – Adruitha Lee, Robin Mathews
  4. Bester animierter Kurzfilm: Mr. Hublot – Laurent Witz, Alexandre Espigares
  5. Bester Animationsfilm – Frozen (Die Eiskönigin)
  6. Beste Spezialeffekte: Gravity – Tim Webber, Chris Lawrence, David Shirk, Neil Corbould
  7. Bester Kurzfilm: Helium – Anders Walter, Kim Magnusson
  8. Bester Dokumentar-Kurzfilm: The Lady in Number 6: Music Saved My Life – Malcolm Clarke, Nicholas Reed
  9. Bester Dokumentarfilm – 20 Feet from Stardom – Morgan Neville, Gil Friesen, Caitrin Rogers
  10. Bester fremdsprachiger Film: The Great Beauty – Italien
  11. Bester Ton: Gravity – Skip Lievsay, Niv Adiri, Christopher Benstead, Chris Munro
  12. Bester Tonschnitt: Gravity – Glenn Freemantle
  13. Beste Nebendarstellerin: Lupita Nyong’o – 12 Years a Slave
  14. Beste Kamera: Gravity – Emmanuel Lubezki
  15. Bester Schnitt: Gravity – Alfonso Cuarón, Mark Sanger
  16. Bestes Szenenbild: The Great Gatsby – Catherine Martin, Beverley Dunn
  17. Beste Filmmusik: Gravity – Steven Price
  18. Bester Filmsong: Frozen (Die Eiskönigin) – “Let It Go” – Musik und Text: Kristen Anderson-Lopez, Robert Lopez
  19. Bestes adaptiertes Drehbuch: 12 Years a Slave – John Ridley
  20. Bestes Drehbuch: Her – Spike Jonze
  21. Regie: Gravity – Alfonso Cuarón
  22. Beste Hauptdarstellerin: Cate Blanchett – Blue Jasmine
  23. Bester Hauptdarsteller: Matthew McConaughey – Dallas Buyers Club
  24. Bester Film: 12 Years a Slave

Media Monday #140

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Ich muss zugeben, ich hätte mir ja ein Oscar-Special gewünscht! Aber ein Rosenmontags-Special ist natürlich auch nicht schlecht, vor allem weil Wulf mal wieder sehr kreative Fragen eingefallen sind:

1. Über schlechte Spezialeffekte zu hadern, fällt ja leicht, aber ich wollte doch mal losgeworden sein, dass das Make-Up in  J. Egar“ auch extrem schlecht war, weil Leonardo DiCaprio als gealterter J. Edgar lächerlich aussah und ich der Meinung bin, dass ihm das damals den Oscar gekostet haben könnte .

2. Überhaupt, Make-Up und Spezialeffekte, es gibt doch auch noch SchauspielerInnen, die sich richtig in die Rollen knien und körperlich einiges in Kauf nehmen, um der Figur gerecht zu werden, ohne dass man mit dem Computer oder Schminke nachhelfen müsste. Bestes Beispiel wäre ________ , denn ________ . Ich finde es durchaus richtig, dass Schauspieler sich auch körperlich auf ihre Rollen vorbereiten, wobei da einige Grenzen nicht überschritten werden sollten. Bestes Beispiel ist für mich Matthew McConaughey, der für seine Rolle in „Dallas Buyers Club“ so stark abgenommen hat, dass er auch bleibende Schäden in Kauf nahm. Er hätte sicher auch noch mit ein paar Kilos mehr überzeugt. Ich frage mich, ob es wirklich nötig ist, die eigene Gesundheit für einen Film zu gefährden. Leider scheint starker Gewichtsverlust mittlerweile zu einem Oscargaranten geworden zu sein, wie es ja schon vor McConaughy auch bei Anne Hathaway im letzten Jahr oder auch Christian Bale 2011 der Fall war. Ich habe da immer das Gefühl, dass diese großartigen Schauspieler auf ihre Fähigkeit „Diät zu halten“ reduziert werden.

3. Dann gibt es ja auch noch den Fall, dass ein- und derselbe Schauspieler mehrere Rollen verkörpert. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir da ________ in ________ , weil ________ . Da fallen mir leider nur ganz schlechte Beispiele ein, wie Eddie Murphy in vielen seiner Filme oder Adam Sandler in „Jack and Jill“ – gruselig.

4. Halloweenfilme gibt es viele, Weihnachtsfilme auch, Karnevalsfilme tendenziell eher wenige. Fällt dir einer ein und wenn ja welcher und warum? Nein, ein Karnevalsfilm fällt mir nicht ein, dafür aber einige schöne Szenen, die vom Karneval inspiriert sind. Zum Beispiel die Ballszene in „Auf immer und ewig“, in der Drew Barrymore als zauberhaft schöner Engel verkleidet ist oder auch Leonardo DiCaprio und Claire Danes in „Romeo + Julia“ auf dem Kostümball.

5. Verkleiden kann man sich ja aber auch zu anderen Gelegenheiten. Für einen Banküberfall beispielsweise. Einprägsamster Film mit maskierten Bankräubern? Beeindruckend fand ich „Inside Man“, einem intelligenten Heist-Movie mit einem wirklich tollen Cast. Das Besondere ist, dass sich die Bankräuber als Geiseln verkleiden, sodass man nicht mehr weiß, wer Bankräuber und wer Geisel ist. 

6. Und Karneval heißt natürlich auch: Spaß haben. Bitte ein Filmtipp für einen besonders witzigen Streifen, den jeder mal gesehen haben sollte. Da gibt es schon einige! „Little Miss Sunshine“ ist ein süßer, kleiner Film, „Ein Fisch namens Wanda“ ein Klassiker des britischen schwarzen Humors und „Besser geht’s nicht“ finde ich auch großartig.

7. Und zum Schluss für alle, die mit Karneval überhaupt nichts am Hut haben: Was mich am meisten nervt zur Karnevalszeit, ist, dass … Ich bin nicht der große Karnevalsfan, aber wenn ich keine Lust drauf habe, gehe ich eben einfach nicht hin. Bei uns in Franken ist Karneval nicht so das große Thema, deshalb nervt es mich auch nicht wirklich. 

sk