Hamburch, meine Perle…

Laut Lotto King Karl müsste ich ja aus  Polen kommen… aber es sei ihm verziehen, seine Hamburg-Hymne ist ja Kult und abgesehen davon kann ich die Liebe zu dieser Stadt sehr gut nachvollziehen. Ich halte es aber vor allem wie die Beginners, ein Fuchs muss tun, was ein Fuchs tun muss, und in meinem Fall bedeutete das endlich mal wieder einen Kurztripp ins schöne Hamburg zu unternehmen. Seit April wartet der Beitrag nun schon darauf, fertig geschrieben zu werden… nun aber!

Dieses Mal habe ich mich vor allem mal näher in Altona umgesehen, aber auch der Hafen durfte natürlich nicht fehlen. Letzteren habe ich mir endlich mal vom Wasser aus angesehen. Ja, DER Klassiker – eine Hafenrundfahrt mit einem dieser Schipperkähne – ist mir bisher vergönnt geblieben. Toll war’s, vor allem wegen unseres Kapitäns, einem echten Hamburger Urgestein, der in einwandfreier Käpt’n Blaubär-Manier wunderbare Geschichten erzählen konnte. Und auch bei Ina Müller habe ich mal vorbeigeschaut oder zumindest mal den berühmtberüchtigten Schellfischposten ausfindig gemacht. Zu guter Letzt habe ich mich im Schmidt-Theater auf der Reeperbahn köstlich über das Ehepaar Flönz aus Nippes und dessen Freunde amüsiert. Wer Wiwaldi kennt, wird wissen, wovon ich spreche. Die Puppenspieler der Sendung sind im Moment mit dem Programm „Pfoten hoch“ in Deutschland unterwegs und das ist allerfeinstes Improtheater mit Puppen.

Alles in allem war der Kurztrip eine gelungene Abwechslung, auf den ich euch rückblickend gerne noch einmal mitnehmen möchte. Hier also meine Eindrücke in Bildern. fg 

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Moin Moin, Hamburg!
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Foto: Franziska Gurk
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Foto: Franziska Gurk
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Foto: Franziska Gurk
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Keep smiling. / Fotos: Franziska Gurk
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Foto: Franziska Gurk
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Fotos: Franziska Gurk
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Fotos: Franziska Gurk
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Fotos: Franziska Gurk
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Fotos: Franziska Gurk
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Fotos: Franziska Gurk
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Fischgräten sind die neuen Ladenschilder. / Foto: Franziska Gurk
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Fotos: Franziska Gurk
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Fernweh / Foto: Franziska Gurk
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Foto: Franziska Gurk
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Foto: Franziska Gurk
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Foto: Franziska Gurk
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‚Ne Kuh mitten im Hafen / Foto: Franziska Gurk
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Foto: Franziska Gurk
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Beeindruckend / Foto: Franziska Gurk
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Tausend Mal fotografiert, nun auch von mir. / Foto: Franziska Gurk
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Foto: Franziska Gurk
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Foto: Franziska Gurk
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Eine unendliche Geschichte / Foto: Franziska Gurk
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Ina Müller war leider nicht da… / Foto: Franziska Gurk
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Her mit dem Spinat! / Foto: Franziska Gurk
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Platte ist nicht zwingend hässlich. / Foto: Franziska Gurk
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Ein gutes Jahr / Foto: Franziska Gurk
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Alles auf Rot / Foto: Franziska Gurk
Piratennest / Foto: Franziska Gurk
Piratennest / Foto: Franziska Gurk
Wozu noch in die Karibik? / Foto: Franziska Gurk
Wozu noch in die Karibik? / Foto: Franziska Gurk
Mitten in St. Pauli / Foto: Franziska Gurk
Mitten in St. Pauli / Foto: Franziska Gurk
Foto: Franziska Gurk
Noch ein Piratennest – Hier wohnt Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminza Efraims Tochter Langstrumpf. / Foto: Franziska Gurk
Foto: Franziska Gurk
Foto: Franziska Gurk
Kulturzeit bei "Pfoten hoch!" / Foto: Franziska Gurk
Kulturzeit bei „Pfoten hoch!“ / Foto: Franziska Gurk
Das Personal bei der Post wird auch immer jünger. / Foto: Franziska Gurk
Das Personal bei der Post wird auch immer jünger. / Foto: Franziska Gurk
Erkundungstour in Altona / Foto: Franziska Gurk
Erkundungstour in Altona / Foto: Franziska Gurk
Foto: Franziska Gurk
Foto: Franziska Gurk
Obacht! / Foto: Franziska Gurk
Obacht! / Foto: Franziska Gurk
Auf die Plätze, fertig, Klettern! / Foto: Franziska Gurk
Auf die Plätze, fertig, Klettern! / Foto: Franziska Gurk
Am Ende wurde es dunkel. / Foto: Franziska Gurk
Am Ende wurde es dunkel. / Foto: Franziska Gurk
Letzter Stop, bevor es wieder nach Hause ging: das Rathaus Altona. / Foto: Franziska Gur
Letzter Stop, bevor es wieder nach Hause ging: das Rathaus Altona. / Foto: Franziska Gurk

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Es war einmal ein Schloss irgendwo im nirgendwo…

Schloss und Park Altdöbern

CIMG1191Auch wenn es die Sonne heute nur bedingt schafft, gegen die Wolken anzukämpfen, es wird so langsam, aber sicher Frühling! Und das freut auch mich, obwohl ich den Winter eigentlich mag. Wenn die Winter allerdings weiterhin so schnee- und spaßbefreit sind wie in den vergangenen Jahren,  kann ich auch gern darauf verzichten. Jetzt freue ich mich jedenfalls auf warme, sonnige Tage und die kommende  Ausflugsaison, die ich heute mit einem dazu passenden Beitrag einläuten möchte.

Fernab jeglicher Großstädte, inmitten der Niederlausitz und am südlichen Zipfel Brandenburgs, liegt das idyllische Örtchen Altdöbern. Und hinter einer  großen, stattlichen Baumallee verbirgt sich ein ebenso stattliches Schloss, das sich gar nicht zu verstecken braucht, so schön ist es. Langezeit hatte man es vergessen oder ihm zumindest nicht die Aufmerksamkeit geschenkt, die ihm eigentlich zusteht. Das barocke Anwesen wurde, wie die Mode es verlangte, sehr oft umgestaltet bzw. überformt und hat dementsprechend viel zu erzählen. Basierend auf einem älteren Vorgängerbau aus dem 12. Jahrhundert, wurde der barocke Kernbau 1717/18 vom sächsischen General Alexander Dietrich von Eickstedt errichtet. Das Schloss war von einem Wassergraben und einem quadratisch angelegten Lustgarten umgeben. 1746 wurde die Altdöberner Herrschaft schließlich an den kurfürstlichen Hofküchenmeister Johann Jacob Nöller veräußert. Dessen Schwiegersohn und Erbe Carl Heinrich von Heineken, seines Zeichens Leiter des Dresdner Kupferstichkabinetts und Direktor der Dresdner Museen, ließ seinen Landsitz 1749/50 im Stil des sächsischen Rokoko ausbauen. Umgestaltet wurde das Schloss höchstwahrscheinlich von Johann Christoph Knöffel, dem wichtigsten sächsischen Bauherrn seiner Zeit. Die Dreiflügelanlage wurde um ein Geschoss aufgestockt und mit einem Mansarddach versehen, die Fassade durch eine illusionistische Architekturmalerei gegliedert. Der Garten wurde um das sechsfache vergrößert.

Unter dem neuen Besitzer, dem Grafen und Jurist Dr. Heinrich von Witzleben erhielt das Schloss 1880 seine heutige Gestalt. Witzleben beauftragte das renommierte  Berliner Architekturbüro Kayser und von Großheim mit der umfangreichen historistischen Umgestaltung. Die Hauptfassade wurde neobarock überformt, erhielt eine Sandsteinverblendung und einen dreiachsigen Portikus. CIMG1215CIMG1230An die Schlossflügel wurden rückwertig zwei Neorenaissance-Türme mit Zwiebelhaube angefügt und der Ehrenhof wurde zu einer zweigeschossigen Halle umgebaut und geschlossen.

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Von 1887-1890 errichtete der Altdöberner Baumeister Nicolai nach den Wünschen der Gräfin von Witzleben den eigenständigen östlichen Schlosstrakt in neoromanischen Formen.  Zudem wurde von dem Landschaftsarchitekten Eduard Petzold eine erneute Umgestaltung des Barock- und Rokokogartens vorgenommen. Der Garten wurde zu einem etwa 60 Hektar großen Landschaftspark mit interessanten Sichtachsen, einem Salzteich und Gartenpavillons erweitert. Das Heckentheater und der Französische Garten blieben jedoch unangetastet.

Im 20. Jahrhundert fand ein häufiger Besitzerwechsel aufgrund der Kriegswirren und wechselnder politischer Systeme statt. Der jüdische Zigarettenfabrikant Eugen Laib Garbáty, der das Anwesen 1917 erwarb, musste es bereits 1938  wieder verkaufen, weil er bei Ausbruch des Krieges in die USA immigrierte. Nachdem das Schloss nach Ende des Zweiten Weltkrieges von den russischen Besatzern geplündert wurde, ging es in die Rechtsträgerschaft der Gemeinde über und wurde 1946 an die Caritas vermietet. Es folgte die Nutzung als Waisenhaus, Kinderheim und Altenheim. Langezeit waren jedoch die Besitzverhältnisse des Schlosses nicht eindeutig geklärt, sodass die Caritas den Standort aufgeben musste. Danach waren Schloss und Park dem Verfall preisgegeben, abgesehen davon, dass die Bausubstanz ohnehin schon marode war. Genutzt wurde das Schloss zuletzt 1976 – als Kulisse des DEFA-Märchenfilms Der Meisterdieb.

DEFA-Film "Der Meisterdieb" Quelle: icestorm.de
Eine Szene aus dem DEFA-Film „Der Meisterdieb“
Quelle: icestorm.de

Und  dennoch gibt es ein Happy End für das Schloss: Seit Beginn der 90er Jahre ist das Anwesen in Besitz der Brandenburgischen Schlösser GmbH und wird seitdem langsam, aber stetig restauriert. Gut Ding will schließlich Weile haben. Die alte Orangerie aus dem 19. Jahrhundert ist vollständig wieder hergestellt und ist seit 2012 ein gemütliches Café mit Garten, das zum Feiern oder Verweilen einlädt. Der Kuchen dort schmeckt ausgezeichnet! Nach einem kleinen Abstecher in die alte Orangerie, lohnt es sich auf jeden Fall, einen ausgedehnten Spaziergang durch den weitläufigen Schlosspark (hin zum Schlossteich) zu unternehmen, der dank engagierter Gärtner und der Jugendbauhütte mehr und mehr zu seiner alten Form zurückfindet.

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Das Innere des Schlosses ist bisher nur beim alljährlich stattfindenden Parkfest „Parksommerträume“ zu besichtigen, das auch in diesem Jahr im August wieder stattfinden wird. Auch die Restaurierung der Prunkräume im Obergeschoss ist nun fast abgeschlossen, sodass sie voraussichtlich im September der Öffentlichkeit zugängig gemacht werden können. Dann folgen hier auch ein paar Fotos von innen. Bis dahin spaziere ich so noch ein bisschen durch den Schlosspark und genieße den Frühling.   fg

Fotos © Franziska Gurk

Öffnungszeiten

Der Park ist frei zugänglich.

Eintritt

Zugang zum Park frei.

Adresse & Kontakt

Am Park, 03229 Altdöbern

Tel.: 035434 433