Media Monday #145

media mondaybanner3Schnipp! Und schon wieder ist es Montag. Im Moment vergeht die Zeit einfach viel zu schnell… wahrscheinlich, weil gerade so viel zu tun ist. Sicher habt ihr schon gemerkt, dass es auf unserem Blog etwas ruhiger geworden ist, aber wir bemühen uns um Besserung. Zunächst starten wir, wie gewohnt, mit dem Media Monday in eine neue Woche. Los geht’s!   fg

1. Ausschlaggebend, um mein Interesse an einem Film (wahlweise auch: Buch) zu wecken, ist zumeist eine vielversprechende Story, ein guter Cast oder ein Anreiz schaffender Trailer.

2. Auf den ersten Blick abstrus scheinende Genre-Verquickungen gibt es inRed Riding Hood“. Den zweiten Blick hab ich deshalb nicht riskiert.

3. Jennifer Lawrence mag ja schauspielerisches Talent besitzen, aber ihre bisherigen Filme sind gar nicht mein Fall (wobei „American Hustle“ noch aussteht). Aber der Oscar…na ja, lassen wir das…

4. „Gilmore Girls“ trauere ich noch immer hinterher, denn nach der erneuten Sichtung der Serie finde ich das Ende nach wie vor absolut inakzeptabel. Logan. Schnief. Geh‘ nicht!

5. Das/die Filmplakat(e) zu „Walter Mitty“ sind mir im Gedächtnis geblieben und waren allesamt genial. Manchmal ist weniger eben mehr.

6. „Adel verpflichtet“ (Originaltitel: „Kind Hearts and Coronets“) konnte mich endlich mal wieder mit einem ungewöhnlichen Plot überraschen, denn in der schwarzen Komödie aus dem Jahre 1949 werden einfach alle, die dem zukünftigen Herzog von Chalfont (Alec Guinness) bzgl. seines teuflischen, aber durchaus nachvollziehbaren Plans im Wege stehen, auf die „feine englische Art“ abgemurkst. Ein Plan, ein Weg, ein Ziel: Es gilt, der Erste in der Erbfolge zu werden, weil Muttis geschändete Ehre gerächt werden muss. Go for it! 🙂

7. Zuletzt gelesen habe ich ______ und das war ______ , weil ______ . Ach, es hat sich nichts geändert. Der Bücherstapel ist immer noch riesig und ich lese alles parallel, weil mich nichts so richtig fesselt. Sehr schade. Ich hätte gern mal wieder ein Buch, das mich richtig vom Hocker haut.

Wenn zwei Welten auseinander brechen…

Der Geschmack von Rost und Knochen

Im Jahr 2012 präsentierte Jacques Audiard das französische Drama Der Geschmack von Rost und Knochen bei den Filmfestspielen in Cannes.  Der Film spielt ebenfalls an der Cote d‘ Azur und zeigt, dass es auch dort, abseits von Ruhm und Glamour, Verlierer gibt.

Irgendwo im Norden Frankreichs steht Ali (Matthias Schoenaerts) plötzlich mit seinem fünfjährigen Sohn Sam alleine da. Diefoto19_article beiden kennen sich kaum, doch Sams Mutter hat den Jungen vernachlässigt, weshalb sich jetzt Ali gezwungenermaßen um ihn kümmert. Der mittellose Ali reist mit Sam zu seiner Schwester Anna (Corinne Masiero) nach Cannes. Obwohl Anna als  Kassiererin in einem  Supermarkt nur wenig Geld verdient, nimmt sie die beiden bei sich auf und kümmert sich um Sam, während Ali als Türsteher arbeitet und an illegalen Wettkämpfen teilnimmt. Eines Nachts lernt er Stéphanie (Marion Cottilard) kennen, die bei einem Gerangel in der Diskothek verletzt wird. Er bringt sie nach Hause und erfährt, dass sie als Waltrainerin in einem Erlebnispark arbeitet. Die beiden treffen erst wieder aufeinander, als Stéphanie vom Schicksal hart getroffen wird: während einer Show wird sie von einem Orka so schwer verletzt, dass ihr beide Beine amputiert werden müssen. Es fällt ihr schwer sich mit ihrem neuem Leben im Rollstuhl zu arrangieren, doch gerade die schroffe und unkomplizierte Art von Ali hilft ihr dabei, neuen Lebensmut zu fassen. Zwischen den unterschiedlichen Charakteren entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft, die jedoch nicht ohne Konflikte bleibt.

foto12_articleAuch wenn uns die Story etwas bekannt vorkommt, Der Geschmack von Rost und Knochen ist kein erheiternder Erbauungsfilm á la Ziemlich beste Freunde. Rau und sensibel zugleich erzählt Jacques Audiard von Menschen mit Hang zur Selbstzerstörung, gepaart mit der verzweifelten Suche nach sich selbst. Der Geschmack von Rost und Knochen ist die Geschichte zweier vom Leben gebeutelter Menschen, die eine Schicksalsgemeinschaft bilden und zusammen aus ihrer Isolation zu sich selbst und letztendlich auch zueinander finden. Dabei verzichtet Regisseur Jacques Audiard auf übliche Klischees und Bewertungen. In blassen Farben hat Audiard ein Porträt zweier Antihelden inszeniert, das ohne große Worte auskommt. Wider Erwarten steht nicht der Schicksalsschlag von Stéphanie, sondern das Handeln von Ali im Mittelpunkt der Geschichte, wodurch ein interessanter Blickwinkel aufgezeigt wird.

In dieser Charakterstudie glänzen Oscarpreisträgerin Marion Cottilard (La Vie en Rose) und Newcomer Matthias Schoenaerts mit ihrem nüchternen und doch emotionalen Schauspiel. So schafft es Marion Cottilard die Zerissenheit ihrer schwer greifbaren Figur zu vermitteln, während Matthias Schoenaerts Alis Resignation allein in seinen Augen erkennen lässt. Wer jetzt noch nicht überzeugt ist, schaut sich am besten den wunderschönen Trailer zum Film an!   sk

BE/FR 2012

Regisseur: Jacques Audiard

Darsteller: Marion Cotillard, Matthias Schoenaerts

Genre: Drama

Lief an am: 10.03.13

Laufzeit: 127 Minuten