Media Monday #139

media-monday_neuHallo alle miteinander! Schon wieder beginnt eine neue Woche. Schade eigentlich, denn ich bin frisch aus dem Urlaub zurück und trauere der alten Woche noch ein wenig hinterher. Vor allem aber konnte ich neue Kraft für alles anstehende tanken und habe obendrein viele schöne, neue Orte entdeckt, die ich euch bald vorstellen werde. Darauf freue ich mich und bin schon gespannt wie ein Flitzebogen, wie euch die dritte Rubrik, die in der Vergangenheit mehr als nur zu kurz kam, gefallen wird. Heute starte ich aber zunächst einmal mit dem Media Monday. Viel Spaß!   fg

1. Hauptgründe für das Bloggen sind für die meisten sicherlich der Austausch, die Kommentare, das Miteinander, die Interaktion mit der Besucherschaft, der Spaß an der Sache. Schön und gut, aber wie war das ganz am Anfang des Bloggens, als man noch niemanden kannte, als noch niemand das eigene Geschreibsel gelesen hat. Was hat euch damals bewogen zu sagen: “Da mach ich jetzt nen Blog auf”?

Witzigerweise wurde mir am vergangenen Wochenende eben diese Frage von Freunden gestellt. Ich fand Bloggen immer schon spannend und habe mir vorgenommen, so was auch irgendwann mal zu machen. Im August 2013 wurde dann aus „irgendwann“ „jetzt sofort“ – nachdem ich nämlich auf den Blog einer Bekannten gestoßen bin. Da war mein Ehrgeiz endgültig geweckt und ich dachte mir: Das kannst DU mindestens genauso gut. Worüber ich bloggen wollte, war schnell klar: über Filme, Bücher und Ausflüge. Ich wollte Tipps geben, mich (auch im Hinblick auf spätere Jobs) im Schreiben üben, besser werden, meinen Blick schärfen bzw. mir Fähigkeiten als Kritiker aneignen und nicht zuletzt wollte ich endlich mal wieder etwas kreatives tun. Weil so ein Projekt zu zweit noch mehr Spaß macht als allein, habe ich noch jemanden mit ins Boot geholt und den Rest kennt ihr ja. 😉

2. Jeder hat ja so seine favorisierten Genres. Unterscheiden sich diese bei euch je nach Medium – also Film/Buch/Serie etc. – oder könnt ihr da schon Übereinstimmungen feststellen? Habt ihr Beispiele?

Am liebsten sehe und lese ich Thriller, wobei sich mit dem Bloggen insbesondere mein Sehverhalten stark verändert hat. Ich habe mir die Filme, die ich sehen wollte, zwar schon vorher gezielt ausgesucht, Videokritiken dazu geschaut und dann entschieden, ob ich das Geld investieren möchte, mittlerweile lese ich jedoch ungleich mehr über alle möglichen Filme (bei anderen Bloggern, in Tageszeitungen, in der epd Film, in Filmlexika) und versuche immer auf dem Laufenden zu bleiben. Dadurch hat sich mein Film-Horizont enorm erweitert und ich schaue mittlerweile auch Filme, die früher eher unter den Tisch gefallen wären. Momentan habe ich aber auch auf dem Bücherstapel mehr Gesellschaftsromane und Satiren rumliegen als Thriller, wobei mich Thriller nach wie vor am meisten fesseln. Bei Serien bevorzuge ich Sitcoms.

3. Welche Geschichte hätte man eurer Meinung nach besser als beziehungsweise in einer Serie erzählen können als in dem Film ________ ? Da ich die meisten Serien ohnehin viel zu langatmig bzw. langweilig finde und Filme auf meiner Agenda weit vor den Serien stehen, habe ich an dieser Stelle keine passende Antwort parat.

4. Der spannendste Kinostart im März wird sicherlich Grand Budapest Hotel“ sein, denn die Filmkulisse ist ein altes, sehr gut erhaltenes (im Moment noch leer stehendes) Jugendstil-Warenhaus in Görlitz (mit Seltenheitswert) und allein diese Tatsache lässt mein Herz naturgemäß höher schlagen. Hinzu kommt natürlich, dass mich Story und Cast interessieren. Außerdem ist eine meiner Freundinnen als Komparsin zu sehen und darauf bin ich super gespannt. Auch freue ich mich auf „Saving Mr. Banks“ und „Im August in Osage County“. „Beltracchi – Die Kunst der Fälschung“ und „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ stehen eigentlich auch mit auf dem Plan. Ihr seht: Im März gibt es viel zu sehen.

5. Am 23.04.14 ist wieder der Welttag des Buches und anlässlich dieses Datums wird derzeit auch wieder die Aktion Blogger schenken Lesefreude initiiert. Was haltet ihr von solchen blogübergreifenden Initiativen? Finde ich eine gute Sache, auch wenn wir auf unserem Blog noch nie etwas verlost haben. Aber kann ja noch werden 😉

6. Jonah Hill ist ja überwiegend für Komödien bekannt, aber ich kann diesem Humor nichts abgewinnen, weil er einzig aus schlechter Artikulation und Fäkalsprache besteht. Das ist vielleicht mal ’ne Szene lang lustig, aber über die Dauer eines ganzen Films total nervig und substanzlos.

7. Mein zuletzt gesehener Film war Norbit“ mit Eddie Murphy in (wie sollte es anders sein) drei Rollen und der war grottig, grottiger, am grottigsten weil die Story und die Charaktere und… ach weil einfach alles an diesem Film absolut absurd und grotesk ist. Und der lief auch noch auf ARD. Man, man. Klares Urteil: BLOß NICHT ANSEHEN. VERSCHWENDETE LEBENSZEIT.

Die wilden 70er

 

American Hustle

american-hustle-06American Hustle begeistert mit einem beeindruckenden Staraufgebot, denn Regisseur David O. Russel hat sich neben Christian Bale und Amy Adams aus seinem preisgekrönten Drama The Fighter auch seine Silver Lining – Stars Jennifer Lawrence und Bradley Cooper wieder mit ins Boot geholt. Zu diesem altbewährten Cast stoßen auch noch Jeremy Renner und Robert De Niro dazu – Grund genug, sich den Film anzusehen! Dazu kommt, dass der Film für ganze zehn Oscars nominiert ist, darunter auch für die wichtigsten Kategorien, die sogenannten „Big Five“. Dementsprechend groß waren auch meine Erwartungen. Nebenbei bemerkt, hatte ich das erste Mal die Gelegenheit mir einen Film im Deluxe Kino anzuschauen – Kino vom Feinsten mit elektrisch verstellbaren Sesseln, Bestellservice und extra viel Platz. Kann ich für besondere Anlässe nur empfehlen!

Ende der 1970er Jahre in New York: Der windige Geschäftsmann Irving Rosenfeld (Christian Bale) hat sich mit Kreditbetrug ein kleines Vermögen angehäuft, womit er seiner exzentrischen Frau Rosalyn (Jennifer Lawrence) und seinem Adoptivsohn ein unbeschwertes Leben ermöglicht. Da er seine Grenzen kennt und die Geschäfte im Rahmen hält, ist er noch nicht in Konflikt mit dem Gesetz geraten, was sich allerdings ändert, als Sydney Prosser (Amy Adams) seine Geliebte und „Geschäftspartnerin“ wird. Durch ihre Unachtsamkeit kommt den beiden FBI-Agent Richie DiMaso (Bradley Cooper) auf die Schliche und schlägt ihnen einen Deal vor: Wenn Irving und Sydney ihm helfen, korrupte Politiker zu schnappen, können sie mit milderen Umständen rechnen. Doch schon bald wächst Irving die ganze Sache über den Kopf, denn nicht nur seine Frau sorgt immer wieder für Ärger, sondern auch die Mafia mischt kräftig mit.

american-bullshit-8David O. Russel holt aus seinem namhaften Cast das Beste raus. Alle hatten sichtlich Spaß daran, sich in die 70er Jahre-Outfits zu werfen und ordentlich loszulegen. American Hustle ist vor allem brillantes Schauspielkino mit überzeugendem Retrolook und groovigem Soundtrack. Die stärksten Szenen des Films sind die, in denen sich die Charaktere heftige Wortgefechte liefern, sei es wenn Rosalyn ihren sonst so abgebrühten Mann Irving mal wieder zur Schnecke macht oder Richie DiMaso seinen Vorgesetzten durchs Telefon anbrüllt. Solche Lacher bleiben selten, aber dennoch muss man bei den amüsanten Schwindeleien eigentlich ständig schmunzeln. Insgesamt bietet der Streifen dennoch weniger als erhofft und bleibt deutlich unter meinen Erwartungen. Die Story zieht sich zwischenzeitlich immer mal in die Länge, was bei einer Gesamtdauer von 134 Minuten nicht weiter verwunderlich ist. Etwas mehr Tempo an der ein oder anderen Stelle wäre nicht schlecht gewesen. Den größten Minuspunkt gibt es für das Ende des Films, das leider etwas unspektakulär ist. Deshalb bleibt es bei einem locker-leichten Schelmenstück, das unterhält, aber keine neuen Bahnen bricht. Bei der Oscarverleihung wird es American Hustle schwer haben, da die diesjährige Konkurrenz allzu stark ist. Vielleicht klappt es für einen der Nebendarsteller mit dem Goldjungen,  in der Kategorie Bester Film wird es jedoch ziemlich sicher nicht ausreichen.

Fazit: Amüsantes Popcornkino mit grandiosen Stars.   sk

USA 2014american-hustle-poster-dt

Regie: David O. Russel

Cast: Christian Bale, Amy Adams, Bradley Cooper, Jennifer Lawrence, Jeremy Renner

Genre: Thriller, Krimi, Tragikomödie

Lief an am: 13.02.14

Laufzeit: 134 Minuten